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Dach des „Trianon“ Ziel der 9. Fotoproduktion
LernenSerie-X schreibt "Frankfurt am Main/von Jörg Bächle – Am Tag der Deutschen Einheit ging es für die Macher des Projektes Serie-X wieder einmal hoch hinaus: Auf dem Dach des Trianon in Frankfurt am Main fand die neunte Fotoproduktion im Jahr 2008 für einen Kalender statt, der im nächsten Jahr in den Handel kommt. Das Ziel: Zeichen setzten gegen den Missbrauch von Kindern.

„Mit den Erlösen aus dem Kalender werden ausnahmslos Institutionen und Vereine unterstützt, die sich um missbrauchte Kinder kümmern“, sagt der Vorsitzende des Vereins Bernd Köhle. So steht es in der Vereinssatzung und so kann man es auf der Homepage des Vereins unter der Adresse http://serie-x.de nachlesen.
Auf der professionell gestalteten Homepage erfährt man Wissenswertes über die bisher geleisteten Produktionen – die ohne die unbürokratische Hilfe und Genehmigungen der jeweiligen Betreiber so nicht möglich gewesen wären. Das Shooting auf dem Hockenheimring, im Stadion von Borussia Dortmund, auf dem Berliner Flughafen Tempelhof oder hoch oben auf dem Dach Deutschlands, dem Zugspitzplateau, gehört bisher zu den Highlights.

Hoch hinaus ging es auch wider am 3. Oktober, auf das Dach des Trianon, einem Premium Tower of the World. Der Wolkenkratzer im Westend von Frankfurt am Main ist 186 Meter und wurde 1993 fertig gestellt. Der Grundriss hat annähernd die Form eines gleichseitigen Dreiecks. Eine interessante Kulisse für ein weiteres Foto-Kunstwerk à la Serie-x.

Nach den Anweisungen des Fotografen Wilfried Adam wurde das Model Klaus in Szene gesetzt oder besser gelegt. Die Aufgabe des Fotografen besteht darin, die Strukturen des Gebäudes, die Tiefe und das Zeichen des Models zusammen in eine spannende Aufnahme umzusetzen. 12 Väter, einfache Bürger wie Model Klaus werden in den zwölf Produktionen das Zeichen X bilden - sie werden nackt, aber auf dem Bauch liegend Teil eines Kunstwerks, eines Bildes sein, das ein Profifotograf schießen wird. Dabei wird alles ferngesteuert ablaufen: Die Modelle werden ihr Zeichen an den Rand des Kunstwerks setzten – klein, unauffällig aber präsent. Deshalb muss der Fotokünstler Abstand gewinnen – vom Motiv und vom menschlichen X. Dies erreicht er mit einem speziellen Stativ, das die Kamera auf 12 Meter Höhe hievt. Keine leichte Aufgabe auf dem Dach des Wolkenkratzers im Wind.

Der Fotograf, mit seiner zum Teil eigens für dieses Projekt hergestellten Ausrüstung, und die Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur versprechen eine anspruchsvolle, ästhetische und qualitativ hochwertige Umsetzung.
„Eine Frage taucht bei dem Projekt immer wieder auf: Warum wir nackte Männer und das Thema Kindesmissbrauch zusammenbringen“, dazu der Initiator der Serie X, Bernd Köhle: „Die Antwort ist ganz einfach: Wir bestimmen selbst über unsere Körper und was damit gemacht wird. Das muss auch für Kinder gelten. Bei sexuell missbrauchten Kindern wurde diese Selbstbestimmung, mit welchen Mitteln auch immer, außer Kraft gesetzt. Es soll in den Köpfen der Menschen präsent bleiben und auch kontrovers diskutiert werden. Wichtig ist, dass darüber gesprochen und vielleicht eine höhere Sensibilisierung erreicht wird. Ein Kalender mit Edelweiß-Bildchen wird wohl niemanden interessieren.“ Dass das Thema aktuell ist, beweisen die jüngsten Fälle.

Die traurige Wahrheit: Alle 30 Minuten wird in Deutschland ein Kind missbraucht. Meistens findet der Missbrauch von Kindern im familiären Umfeld statt und zieht sich durch alle sozialen Schichten unserer Gesellschaft. In vielen Fällen von Kindesmissbrauch ist dieses Verbrechen keine einmalige Tat, sondern setzt sich über viele Jahre hinweg fort. Die offiziellen Statistiken über den Missbrauch von Kindern sind schon erschreckend genug, aber die Dunkelziffer ist wahrscheinlich 10 bis 15 fach höher als die zur Anzeige gebrachten Verbrechen. Diese Tatsachen sind für eine Gruppe von Vätern aus Süddeutschland Antrieb und Motivation diese Missstände einer breiten Öffentlichkeit vor Augen zu führen. Deshalb haben sie einen Verein gegründet und dieses ehrgeiziges Projekt gestartet.

Alle beteiligten Personen und Firmen arbeiten für das Projekt kostenlos. Das Ziel ist, das gesamte Projekt ohne Minderung der Erlöse umzusetzen. Kinder brauchen Liebe und Geborgenheit. Wenn sie enttäuscht oder gar missbraucht werden, sind diese Kinder für ihr gesamtes Leben traumatisiert. Zu viele Männer zerstören mit ihrem Körper Kinderseelen. Die Modelle von Serie-X dagegen wollen mit ihrem Körper ein Zeichen gegen den Missbrauch von Kindern setzen – und damit Kindern helfen.

Das Team von Serie-X ist zufrieden. Die neunte Produktion ist im Kasten, alle Ergebnisse sind zu sehen unter www.serie-x.de/kalender/fertig. Noch stehen noch drei Fotoshootings aus. Man darf gespannt sein – auf die Bilder und das Endprodukt.


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Geschrieben am Mittwoch, 08. Oktober 2008 von Administrator
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